Sie haben zwar kein eigenes Grundstück, möchten aber trotzdem helfen? Auch das ist möglich! Jeden Tag geht in Österreich hektarweise Naturraum verloren – durch den Bau von Verkehrswegen, Parkplätzen oder Gebäuden. Die Natur zieht sich vielerorts auf Restflächen zurück, die zu Überlebensinseln für Tiere und Pflanzen werden. Ihr Schutz genießt beim Naturschutzbund höchste Priorität. Der "sicherste" Weg, solche Naturräume dauerhaft zu erhalten ist, sie freizukaufen. Lesen Sie hier, was hinter der Idee der "Naturfreikauf-Aktion" steckt...
Unterschiedliche Schwerpunkte in den Bundesländern
Die jeweiligen Zielsetzungen beim Flächenankauf variieren von Bundesland zu Bundesland: Im Burgenland stehen beispielsweise Ankauf oder Pacht von artenreichen (Halb-) Trockenrasen im Mittelpunkt, da immer noch viele Blumenwiesen in Äcker umgebrochen werden. In Kärnten hat der Erwerb von Mooren lange Tradition (wir haben dort derzeit ca. 200 Moorflächen in unserer Obhut), im Salzburger Pinzgau liegt der Fokus auf Anlage, Renaturierung und Betreuung Dutzender Kleinstgewässer und Tümpel durch die Biotopschutzgruppe. In Oberösterreich wiederum achtet der Naturschutzbund auf die Sicherung zahlreicher Waldflächen, um möglichst standortgerechte Naturwälder zu erhalten. In den Salzburger und Steiermärkischen Auenlandschaften werden auch „strategische Ankäufe“ getätigt, um die Zerstörung wertvoller Gebiete durch Verbauung zu verhindern – oder zumindest hinauszuzögern. In Vorarlberg und Tirol gestaltet sich der Naturfreikauf leider um einiges schwieriger, schreibt doch hier die Grundverkehrskommission vor, dass nur dann eine landwirtschaftliche Fläche erworben werden kann, wenn kein Landwirt dieses Grundstück kaufen möchte. Was so gut wie nie der Fall ist.
Landesgruppen-Experten entscheiden über Flächenankauf
Nur wenn es sich um die akut notwendige Rettung einer ökologisch bedeutenden Fläche handelt, wird der Naturschutzbund aktiv. Dabei fällt die Entscheidung, welche Flächen angekauft werden, dezentral von den Biologen in den Orts-, Bezirks- und Landesgruppen des Naturschutzbundes. Sie haben nicht nur das nötige fachliche Wissen für solch eine Entscheidung, sondern sind auch erfahren, wenn es um Gespräche mit den Grundstücksbesitzern geht.
Auch Sie können mithelfen!
Der Naturschutzbund braucht Ihre Unterstützung! Wenn Sie unsere Naturfreikauf-Aktion mit einer Spende unterstützen, wird es uns gelingen, "neue Gründe" für den Naturschutz zu sichern. Mit 10 Euro können wir im Durchschnitt einen Quadratmeter wertvollen Lebensraum für Eisvogel, Osterluzeifalter & Co ankaufen und pflegen. Bitte helfen Sie uns, möglichst viele m² unserer heimischen Naturlandschaft zu retten!
Hier finden Sie einige beispielhafte und wertvolle Naturflächen, die wir erwerben, fachkundig pflegen und damit für immer schützen wollen. Herzlichen Dank für Ihre Spende!
Nach dem Ankauf beginnt die Arbeit…
Der Erwerb eines Grundstückes bringt stets auch eine große Verantwortung mit sich. Viele der Naturparadiese müssen regelmäßig gepflegt werden. Zahllose Helferinnen und Helfer unterstützen den Naturschutzbund ehrenamtlich beim Entbuschen von Mooren, beim Anlegen von Amphibientümpeln oder beim Mähen von Streuwiesen. Dort, wo ein Ankauf eines wertvollen Lebensraumes nicht möglich ist, versucht der Naturschutzbund zumindest über einen Pachtvertrag das Gebiet naturschutzfachlich optimal zu bewirtschaften.
Viele Gründe für den Naturfreikauf
Man sieht: Es gibt für den Naturschutzbund die unter-schiedlichsten Beweggründe, Natur freizukaufen: Schutz vor Zerstörung („Gefahr in Verzug“), Erhalt von Wildnis- und Evolutionsflächen, notwendig gewordene Renaturierungen, Anlage von Trittsteinbiotopen, Arrondierung bereits im Besitz befindlicher Flächen und manchmal auch strategische Ankäufe („Sperrgrundstücke“).
Flächenankauf mit Strategie
Der Naturschutzbund kauft also nicht wahllos Flächen an, sondern tut dies strategisch. Durch Pacht oder Kauf dürfen letztlich nur so viele Flächen neu hinzukommen, die er auch optimal im Sinne der Natur zu pflegen imstande ist. Neben der finanziellen Hürde des Ankaufs ist es vor allem der Mangel an regionalen und ehrenamtlich aktiven Flächenbetreuern, der den Naturschutzbund immer wieder vor Probleme stellt. Die Betreuung manch eines Lebensraumes, wie z.B. eines Niedermoores, kostet sehr viel Zeit und Kraft!